Freie Schule

Der Verein "Einfach Kind sein" e.V. ist eine Gründungsinitiative für alternative Bildungsprojekte. Unmittelbar stellen wir uns die Aufgabe, eine freie Grundschule in der Region "Großenhainer Pflege" zu etablieren. Dabei handelt es sich um ein reformpädagogisches Projekt, das die Individualität von Kindern in den Mittelpunkt stellt. Neben den primären Bildungszielen, die das Erlernen der Kulturtechniken des Lesens, Schreibens und Rechnens zum Inhalt haben, spielt die Persönlichkeit des Kindes in seiner Ganzheitlichkeit und seinem Facettenreichtum für uns eine zentrale Rolle.

Wir betrachten deshalb die Schule als systemisch-integratives Ganzes, das sich selbstverwaltet und bekenntnisoffen definiert und stets bereit ist, mitzulernen, um sich dadurch zu verändern. Toleranz bedeutet für uns insbesondere "fehlerfreundlich" zu sein, das heißt, jedem Beteiligten (Kindern, Eltern, Pädagogen) einerseits ein größtmöglichstes Maß an Freiheit zu gewähren und andererseits Grenzverletzungen konsequent zu begegnen. Gewalt und Machtmissbrauch werden deshalb nicht geduldet und schließen als letztes Mittel auch Sanktionen nicht aus.

Zu den pädagogischen Kernprinzipien unseres Ansatzes zählen die Orientierung auf ein Ganztagsangebot mit offenem Beginn und Ende. Die übliche 45'-Frequenz der Unterrichtsstunden wird aufgelöst und den Bedürfnissen der Kinder angepasst. Das Lernen erfolgt jahrgangs- und fachübergreifend, ist individualisiert bzw. auf die Möglichkeiten und Grenzen des Kindes zugeschnitten. Kleingruppen- und Projektarbeit, Vernetzung der Inhalte, ein striktes Klassenlehrerprinzip sowie freie Stillarbeit bilden dabei die wichtigsten lernmethodischen Elemente.

Ebenso wichtig ist die kontinuierliche Einbeziehung der Eltern in den Entwicklungsprozess des Kindes, sowie interne und externe Formen der Qualitätssicherung. Es besteht deshalb die Pflicht für alle Mitarbeiter der Einrichtung zur Teilnahme an der Supervision, die sowohl die Beziehungen der Pädagogen untereinander als auch das Verhältnis zu den Kindern und deren mögliche Entwicklungshemmnisse kritisch reflektiert.

Wertung und Bewertung an unserer Schule erfüllen ganz gezielt pädagogische Absichten. Der Ausrichtung auf abstrakte Lernziele, die in Form von Noten, Vergleichen und Punkten bewertet werden, wird entgegengewirkt. Wichtiger erscheint der permanente Abgleich des Erreichten in Relation zum Erstrebten und den individuellen Möglichkeiten des Kindes.

Jeder Schüler erhält zum Schulhalbjahr eine Halbjahresinformation und am Schuljahresende einen Schulbericht. Zur Halbjahresinformation der Klassenstufe 4 bekommt das Kind eine Bildungsempfehlung und zum Ende des Schuljahres einen Schulbericht mit Ziffernzeugnis für den übergang in weiterführende Schulen.

Freie Grundschule "Großenhainer Pflege"

Wir haben uns die Aufgabe gestellt, eine freie nichtstaatliche Grundschule in der Region "Großenhainer Pflege" zu etablieren. Es handelt sich dabei um ein reformpädagogisches Projekt, das die Individualität von Kindern in den Mittelpunkt stellt. Nachfolgend möchten wir einige wesentliche Eckpunkte unsereres Konzepts darstellen.

Unsere Besonderheiten

Systemisch integrative Fundierung:

  • Schule befindet sich in einer steten rückkoppelnden Dynamik
  • Schule ist ein flexibel mitlernendes System
  • erlaubt dadurch Entfaltung von Individualität, erfordert aber ebenso die präzise Festlegung von Regeln und Grenzen
  • impliziert "Fehlerfreundlichkeit" (C.F. v. Weizsäcker): Fehler im Lernprozess und Beziehungskonflikte sind Teil der Realität. Sie müssen in ihrer Bedeutung wahrgenommen und bearbeitet werden
  • Medium der kritischen Reflektion ist die externe Supervision

Visionen und Projekte

Kind zu sein heißt neugierig sein - sinnliche Erfahrungen zeichnen sein Erleben aus:

  • in den Erfahrungen mit der Natur und ihren Rohstoffen
  • in Aktivitäten zur Entwicklung eines ökologisch nachhaltigen Verständnisses
  • in der Vermittlung arbeitstechnischer Präzision und Handlungskompetenzen
  • in den Möglichkeiten zur Entfaltung schöpferischer Potenzen von Werkunterricht und künstlerisch- handwerklichen Projekten mit regionalem Bezug

Pädagogische Inhalte

Lern-Strukturen:

Der Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen sowie die Entwicklung sozialer Kompetenz als zentraler Bildungsauftrag wird umgesetzt im:

  • Kursunterricht (Fach gebundener, überwiegend vom Lehrer geführter Unterricht zum Erwerb der Grundtechniken und zur Sicherung des Mindestwissens)
  • Kernunterricht (Fächer übergreifend mehrere Wochen an einem Thema arbeiten)
  • Freie Arbeit (übungseinheiten, Weiterarbeit am aktuellen oder zu einem selbst gewählten Thema)
  • Arbeitsgemeinschaften oder Projektunterricht (eventuell Einbeziehung von Fachleuten aus der Arbeitswelt z. B.: Tischler, Künstler)
  • Bewertungen sind am Inhalt ausgerichtet und unterliegen nicht abstrakten Normierungen.

 

Jahrgangsübergreifender Unterricht und soziales Lernen:

  • Ressourcen des wechselseitigen Lernens von Kind zu Kind nutzen - sowohl im Sozialen, im Wissensbereich, bei Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • größere Kinder helfen den Kleinen und umgekehrt (Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme)
  • Fortgeschrittenere festigen ihr Wissen durch Wiederholung und Darstellung des Gelernten (Wiedergabe - wenn man etwas erklärt, wird deutlich, was man selbst behalten hat)
  • Kinder "schauen voneinander ab" (z. B.: Arbeitstechniken, Verhaltensweisen, Kommunikation)
  • durch Gestaltung des Schulalltages als etwas Ganzes (z. B.: Ankommen in der Schule und Morgenkreis)
  • durch Gemeinsamkeit, die Umgangsformen und Regeln bedarf, die einzuhalten sind (nicht in einzelnen "Fächern" besprochen, sondern im Tagesablauf erlebt)
  • durch Schaffung rhythmischer Wechsel - zwischen Anstrengung und Entspannung - zwischen Betätigungen und Pausen (nicht einfach "umschalten" von Mathe auf Deutsch)
  • durch miteinander reden, miteinander arbeiten und spielen, aufeinander Rücksicht nehmen, einander fordern - aber auch für sich sein, tun und arbeiten können (Gruppenfähigkeit und Individualität entwickeln)

Selbstverwaltung mit Gewaltenteilung

  • Weitgehende pädagogische Autonomie der Lehrkräfte bei gleichzeitiger absoluter Entscheidungshoheit des Schulträgers
  • Letztes Entscheidungsorgan – Vereinsvorstand, bei grundsätzlichen Fragen die Mitgliederversammlung des Vereins "Einfach Kind sein" e.V.
  • Vermengung der Kompetenzen (wie bei staatlichen Schulen) dadurch ausgeschlossen
  • Funktionen von Schulträger, Träger der Schulnetzplanung, Arbeitgeber liegen in einer Hand, dadurch vor Ort und für die Eltern transparent

 

Für weiterführende Informationen nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.